Irvin Yalom sagte einmal: „Es ist die Beziehung, die heilt – die Kraft, die den Prozess der persönlichen Veränderung bestimmt.“ Diese Worte spiegeln wider, was ich in meinem eigenen Aufarbeitungsprozess erfahren habe.
Diesen Aspekt oder vielmehr diese Haltung findet sich in der klientenzentrierten Gesprächstherapie nach Carl Rogers. Die klientenzentrierte Gesprächstherapie ist mehr als nur eine Methode; sie ist eine Haltung, eine Art des Seins im therapeutischen Raum.
Diese Therapieform legt einen besonderen Fokus auf die Beziehung zwischen Therapeut und Klient, und genau darüber möchte ich in diesem Beitrag schreiben – aus einer persönlichen Perspektive als Therapeutin, die sich dem bindungsorientierten Arbeiten verschrieben hat.
Bindungsorientiertes Arbeiten
Bei meiner Arbeit steht die Beziehung im Mittelpunkt. Wenn ein Klient den Weg zu mir findet, bringt er nicht nur seine Herausforderungen und Probleme mit, sondern auch seine einzigartige Persönlichkeit, seine Geschichte und seine individuellen Bedürfnisse. Und es ist gerade diese Einzigartigkeit, die die klientenzentrierte Gesprächstherapie so kraftvoll macht. Sie bildet das Fundament meines integrativen psychotherapeutischen Arbeitens.
Carl Rogers betonte die Wichtigkeit von Empathie, Wertschätzung und Echtheit in der therapeutischen Beziehung. Diese Grundprinzipien sind für mich nicht nur Leitlinien, sondern auch ein Versprechen gegenüber meinen Klienten. Die Fähigkeit, mich in die Welt meines Gegenübers zu versetzen, seine Perspektive zu verstehen, schafft eine Verbindung, die weit über Worte hinausgeht. In diesen Momenten entsteht Vertrauen, und Vertrauen ist der Nährboden für Veränderung.
Das bindungsorientierte Arbeiten, das ich in meiner therapeutischen Praxis anwende, knüpft an die Ideen von John Bowlby an. Er erkennt die Bedeutung von sicheren Bindungen für das emotionale Wohlbefinden an. In der therapeutischen Beziehung bin ich bestrebt, eine sichere Basis zu schaffen, von der aus der Klient die Welt erkunden und seine inneren Prozesse verstehen kann. Die Beziehung wird dabei zum sicheren Hafen, in dem auch die schwierigsten Themen angesprochen werden können.
Nicht nur in Kontakt kommen, sondern IM Kontakt sein
Bei meiner Arbeit mit dem Klienten geht es nicht darum, Ratschläge zu erteilen oder Lösungen vorzugeben. Vielmehr ist es ein gemeinsamer Weg, auf dem ich an der Seite meiner Klienten gehe. Es geht über die sterile Therapeuten-Klienten-Distanz hinaus. Es ist nicht nur ein miteinander in Kontakt sein. Sondern ein miteinander im Kontakt sein. Wir sind im Austausch miteinander.
Meine Aufgabe ist es, zu unterstützen, um die eigenen Ressourcen zu entdecken, Stärken zu erkennen und persönliche Ziele zu definieren. Die Beziehung ist der Fahrplan, aber der Klient der Kapitän seines eigenen Schiffs.
Berührende Momente
Es gibt Momente in der Therapie, die mich zutiefst berühren. Wenn ein Klient zum ersten Mal in der Lage ist, sich verletzlich zu zeigen. Wenn er den Mut findet, sich seinen Ängsten zu stellen. Wenn er beginnt, sich selbst mit neuen Augen zu sehen. Diese Momente sind für mich der Beweis für die transformative Kraft der Beziehung.
In der Welt von heute, die oft von Hektik und oberflächlichen Verbindungen geprägt ist, ist es umso wichtiger, einen Raum zu schaffen, in dem Authentizität und echte Begegnung möglich sind. Meine Arbeit bietet genau das – einen geschützten Raum, in dem Du sein kannst, wer Du wirklich bist, ohne Urteil oder Erwartungen.
Als Therapeut freue ich mich jeden Tag auf die einzigartige Reise, die ich mit meinen Klienten antrete. Es ist eine Reise der Selbstentdeckung, der Heilung und des Wachstums. Die Beziehung, die in diesen Sitzungen entsteht, ist nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern ein wertvolles Geschenk an sich.
Was ich Dir ans Herz legen möchte…
Wenn Du mit dem Gedanken spielst, eine therapeutische Begleitung in Erwägung zu ziehen, möchte ich Dir ans Herz legen jemand für Dich zu finden, der nicht nur fachlich kompetent, sondern auch menschlich zu Dir passt. Die Beziehung, die entsteht, wird mitunter Schlüssel zu Deiner persönlichen Veränderung sein.